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Der leere Spiegel

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Ein Koan.


Ein Schüler fragte Sentei:„Meister, wie erkenne ich mein wahres Gesicht?“

Sentei antwortete:„Stelle einen Spiegel in den leeren Raum.“

Der Schüler erwiderte verwirrt:„Aber dort ist doch nichts.“

Sentei lächelte:„Genau das blickt zurück.“


Kommentar

Der Spiegel spiegelt. Doch was? Er zeigt den Raum — leer, formlos, grenzenlos.Kein Bild, kein Objekt, kein Besitzer. Nur reine Offenheit.

Der Schüler tastet weiter:Wenn weder Spiegel noch Raum etwas Eigenes besitzen – wer sieht dann?

Die Antwort kommt aus der Stille: Niemand.

Und doch:Wahrnehmung geschieht. Sehen ohne Sehenden. Hören ohne Hörenden. Denken ohne Denker.


Die alten Meister nannten das:„Form ist Leere, Leere ist Form.“

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